Hightech Raumlufttechnik für die Automobilherstellung

Modernisierung bei laufender Produktion: Durch den Einsatz moderner, energieeffizienter Ventilatoren in der Lüftungsanlage einer Produktionshalle eines Automobilwerks in München spart der Betreiber über 3,5 Mio. Euro jährlich an Energiekosten ein.

München/Bietigheim-Bissingen 22.09.2017 – Im Rahmen der Informationskampagne „Ventilatortausch macht’s effizient“ informiert der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) über branchenrelevante Retrofitmaßnahmen bei Raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen). In München wurde von der Ulrich Müller GmbH, einem Partner der Kampagne, die Modernisierung der Lüftungsanlage einer Produktionshalle eines Automobilherstellers geplant und umgesetzt. Im Ergebnis spart der Betreiber der Anlage jährlich 3,5 Millionen Euro an Energiekosten ein, sodass sich die Investitionskosten von 8,7 Millionen Euro nach bereits zweieinhalb Jahren amortisiert haben. Die Maßnahme fand bei laufendem Betrieb statt.

Bei der Retrofit-Maßnahme in der Produktionshalle handelte es sich um eine Modernisierung im großen Stil: die eingesetzte Raumlufttechnik regelt eine Gesamtluftmenge von weit über 1 Millionen m³ pro Stunde. Über 300 veraltete Axialventilatoren wurden an den RLT-Anlagen des Gebäudes ausgebaut und durch moderne Radialventilatoren mit einem erhöhten Wirkungsgrad ersetzt. Zusätzlich kamen neue Frequenzumformer zum Einsatz, mit denen die Umdrehungszahl der Ventilatoren und damit das Luftstromvolumen bedarfsgerecht geregelt werden kann. Für den Automobilhersteller war es besonders wichtig, dass der Betrieb im Gebäude während der Maßnahme nicht zum Stillstand kam, und so die Produktionskette ohne finanzielle Verluste fortgesetzt werden konnte.

„Dieses Beispiel zeigt das enorme Energieeffizienzpotenzial, das in der Modernisierung von RLT-Anlagen für die Industrie schlummert“, sagt Günther Mertz, Geschäftsführer des FGK. „Besonders große raumlufttechnische Anlagen im Bereich der Automobilindustrie müssen sehr hohe Leistungen erbringen. Gemessen an der kurzen Amortisationszeit sind die Investitionskosten sehr gering. Hervorzuheben ist, dass der Umbau oftmals bei laufendem Betrieb stattfinden kann – das erspart dem Betreiber Zeit, Geld und logistische Ausgleichsmaßnahmen“, erklärt Mertz. Für die Industrie sei die Modernisierung eine lohnende Maßnahme, die durch den geringeren Energieverbrauch auch gut für die Umweltbilanz sei.

Bildunterschrift (Bild unter http://www.fgk.de/index.php/presse):
Bild 1: „Logo der Informationskampagne Ventilatortausch macht’s effizient.“ Quelle: FGK.


Hintergrund: Energieeinsparung durch Ventilatortausch
Über 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Gebäudebereich – mehr als ein Drittel davon auf Nichtwohngebäude. Ein Großteil dieser Energie wird für RLT-Anlagen aufgewendet und wiederum ein Großteil davon für den Lufttransport. Veraltete Ventilatoren gehören deshalb zu den Hauptursachen für zu hohen Energieverbrauch in bestehenden RLT-Anlagen und damit in Nichtwohngebäuden insgesamt. So wird laut einer Studie bei mehr als 50 Prozent der in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschriebenen energetischen Inspektionen von Klimaanlagen ein Austausch ineffizienter Ventilatoren vorgeschlagen. Die bei den Inspektionen durchschnittlich festgestellten Systemwirkungsgrade der veralteten Ventilatoren – fast zwei Drittel der untersuchten Anlagen wurden vor 1989 installiert – liegen unterhalb von 40 Prozent. Moderne, energieeffiziente Ventilatoren können durch ihre deutlich besseren Systemwirkungsgrade Energieeinsparpotenziale von über 70 Prozent erschließen. Durch effizientere Komponenten wären dadurch theoretisch Stromeinsparungen von durchschnittlich bis zu 50 Prozent möglich. Würden darüber hinaus alle bei den energetischen Inspektionen von Klimaanlagen empfohlenen Optimierungsmaßnahmen umgesetzt, könnten in Deutschland sogar bis zu 20,4 Terrawattstunden (TWh) Wärme, bis zu 12,5 TWh Strom und umgerechnet bis zu 12,9 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Über die Kampagne „Ventilatortausch macht’s effizient“
An der Kampagne „Ventilatortausch macht’s effizient“ nehmen die FGK-Mitgliedsunternehmen AL-KO THERM GmbH, TROX TLT, ebm-papst Mulfingen, Helios, LTG AG, Maico, Nicotra Gebhardt, Novenco, Rosenberg, Siegle & Epple, Systemair und Ziehl-Abegg, Howatherm GmbH, Ulrich Müller GmbH sowie die Ingenieurgesellschaft Pfeiffenberger mbH teil. Ziel der Kampagne ist es, die Öffentlichkeit auf die Schlüsselrolle von Ventilatoren für Energieeffizienz, Innenraumluftqualität und Behaglichkeit in Gebäuden aufmerksam zu machen. Speziell Betreiber von Nichtwohngebäuden sollen über die hohen Einsparpotenziale, kurzen Amortisationszeiten und attraktiven öffentlichen Förderprogramme informiert und zum Austausch von ineffizienten Ventilatoren in bestehenden Klima- und Lüftungsanlagen angeregt werden.
Weitere Informationen zum Ventilatortausch mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen gibt es online unter: www.ventilatortausch.de.








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